Erinnerungskultur am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch

Das Geschichtsprojekt

Zeitzeugen und Wissenschaftler im Unterricht

Gespräche, Vorträge und Filme

2001 gründete ich zusammen mit Schüler*innen das Geschichtsprojekt am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch. 20 Jahre lang trafen wir uns mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern. Vor allem unsere Zusammenarbeit mit Heinz Drossel, er half zahlreichen Menschen in der Zeit des NS, und mit Überlebenden des Holocaust aus Litauen prägte uns maßgeblich. Es entstanden mehrere Filme und es gab zahlreiche Veranstaltungen an unserer Schule.
Uli Fischer-Weissberger

Film zur Erinnerungskultur am Geschwister-Scholl-Gymnasium, 2012

Filme auf Vimeo

  1. Aktuelle Filme und Neubearbeitungen (Stand 2018): https://vimeo.com/showcase/5634646
  2. Filme aus der Geschichtsarbeit: https://vimeo.com/showcase/5203211
  3. Filme zu Heinz Drossel: https://vimeo.com/showcase/5429517

Die Filme und Berichte entstanden während der Auseinandersetzungen um NS-Propagandabilder, die sich bis 2019 im Waldkircher Rathaus befanden, sie wurden entfernt, weil das Rathaus renoviert wurde. Gemeinsam mit dem Jugendgemeinderat versuchten wir zu bewirken, dass die Bilder entweder ins Museum kommen oder verändert werden sollten. Der Film unserer AG schildert unsere Auseinandersetzung mit den Bildern, es werden Bürgerinnen und Bürger befragt und der Prozess um die politische Auseinandersetzung wird dargestellt.

Hier ein Auszug aus einer Arbeit von mir:
Die Schüler der Geschichts-AG bereiteten zusammen mit dem Jugendgemeinderat in Waldkirch
diese Veranstaltungen vor. Es kam zu öffentlichen Diskussionen über die Bilder. Diese Bilder
waren als Durchhaltepropaganda in den Jahren 1942 und 1943 von einem zweitrangigen
Kunstmaler im Rathausflur auf Putz gemalt worden. Sie verherrlichen die nach Osten
blickenden Soldaten, die von Arbeitern ihre Waffen gereicht bekommen. Auf einem anderen Teil
des Bildes werden „pseudo-germanische Bauern“ gezeigt und eine stillende germanische
Bäuerin, beschützt durch schwerttragende Männer. In unseren Augen sind die Bilder
gefährlicher und verharmlosender NS-Kitsch. Schließlich stellte der Jugendgemeinderat einen
Antrag in Bezug auf diese NS-Propagandabilder. Der Gemeinderat befasste sich mit diesem
Antrag in einer öffentlichen Sitzung, an der die Schüler des Geschichtsprojekts teilnahmen. Der
Antrag des Jugendgemeinderats wurde abgelehnt. In diesem Zusammenhang wurden Schüler
des Projekts und ich selbst von mehreren Zeitungen und dem SWR-Fernsehen und Rundfunk
interviewt. So wurde unserem Projekt landesweite Aufmerksamkeit geschenkt. Die Schüler
waren zwar vom Abstimmungsergebnis im Gemeinderat enttäuscht, aber sie hatten die Praxis
unserer Demokratie „hautnah“ erlebt. (aus: Ulrich Fischer-Weissberger Förderung von
Zivilcourage durch Erinnerungsarbeit am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch,
Bewerbung um den Hosenfeld-Szpilman-Gedenkpreis 2009, S. VII-VIII

Mein Beitrag zum Buch „Da war doch nichts.“

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